Dienstag, 30. Oktober 2012

Notizen I

Erbanlagen befinden sich überall im Körper, in jeder Zelle. Sie wirken auch bei lebendigem Leibe: Informationsträger zur Funktionsfähigkeit der Physis. Gesteigertes Anpassungsvermögen durch Lebendigkeit. Dynamisch (schwungvoll -wie um einen Punkt herum schwingende Linie die in Größe wechselnden kreisförmigen Bewegungen verläuft-, bewegt, voller Elan und Tatkraft, sich Veränderungen anpassend/in Veränderung, Entwicklung begriffen/ die Veränderung der Klangfülle, der Tonstärke betreffend -kosmische Schwingungen-)  vs. statisch (unveränderlich, ruhend, das Gleichgewicht betreffend). Auslese zur Anpassungsfähigkeit? Erbanlagen: treibende Kraft biologischen Lebens?

Bausteindenken. Identische Verdoppelung, oder Abbildung/Verfielfältigung von Vorlagen, Wiederhohlung, Vermehrung, Wiedergabe von Wissen im Erinnerungsvorgang?

"Harmonie: Man findet es nicht wenn man es sucht, es passiert einfach." (Andy)

...it holds massive amounts of ever-changing information...or: has access (through the line) to all sorts of energy vessels...

Montag, 29. Oktober 2012

Full moon

Is life easier through the veil of idealism, the filter of ignorance? Some truths about the human condition are heavy to bear. Is enlightenment but in the dark shadows of existance? I no longer wish to search everywhere and anywhere. Shall the questions begin from within? She called it conflicts of the psyche that need to be dealt with, the ancient woman with knowing eyes. The soulful physician explained that everything occured in the brain. The conflicts allow for both the experience of joy and the experience of pain. The brain steers both tears of happiness and tears of sorrow, smiles of kindness and smiles of deceit. What a conflict of the psyche, indeed! Such contradictions under the same roof. What to do?

Guiding light
in the darkness of night,
remind me to shine,
not too bright,
just enough
to sit tight
and ne'r lose sight.

Freitag, 26. Oktober 2012

Notes I

ego = own perception of the self / your perception of yourself / love thy neighbour as thyself

rules of perception = norms / habits / desires / needs /cognitive paths -> personal vs. collective / individual vs. social / nature nurture culture

nature = biological / sensory / physical perception
nurture = familiar / intimate / existential / absorbed perception
culture = established / normative / social / institutional / historical / created perception

world/universe - family/kin - society -> 3 perceptional dimensions for ego

society = rules and regulations, norms, engagements, expectations, collective interdependence, institutions, education, commonly accepted created structures, traditions, competing constructions, consensus, negotiations, variation, containment of chaos

Samstag, 13. Oktober 2012

Mensch mit Wolfgeist

Síe tanzte mit Spirit an jenem vollkommenen Neumond Nachmittag mit seinem Versprechen der Fruchtbarkeit. As she went out into the dark and sought, she found Spirit, or Spirit found her in letting the steps take any direction and intuition be the guide. On that sunny Zurich afternoon, Spirit held her. Spirit told her. Spirit bread her. Die kosmopoliten Wälder lachten auf mit dem warmen Oktobersonnenschein und die koketten Blätter tanzten sich übermütig zu Boden. Und sie lachten dabei fröhlich Pirouette für Pirouette verzwinrt mit Wind und Westen. Der metropole Schwan schwamm lahm. Das Seebild verspielt zwischen Damals und Heute. Die farbigen Blumenpflanzen umarmten sie warm auf der Mauer. Das sanfte Wasser mal ewig still, mal bewegt von der Silouette eines Menschenbotes. Die Stadtvögel zu Boden wie zu Lüften spontan und doch strukturiert sich versammelnd. Der eine oder andere in alternativer Lebensweise die Jagd nach dem Fisch im Wasser noch wagend. Der Rest thinks the human crumbs are the best. Und sie hatte nur ein schwaches Auge für ferne Schriften, aber Spirit sah nicht nur am Ufer durch sie hindurch. Ein Stadtmärchen das seinen Kurs nahm als der Hügel die Sonne frass und das errötete Himmelbild den Fluss der Stadt bezeugte. Und Spirit bot ihr ein köstliches Abendmahl in einer warmen metropolen Höhle die mit geruchvollen Rosen in den Farben der Dämmerung beschmückt. Wie eine Dame der Wildniss nahm sie Spirit in den Arm. Und teilte mit ihr das Licht des Lebens. Und in der Neumond Nacht, ja da hat sie gelacht. In der friedlichen Stille der Dunkelheit tanzt Spirit zur Musik der Geborgenheit.

Freitag, 12. Oktober 2012

Nexistential Smile

Yeah,
I'm personal man,
'cause it's what I got!
I'm raw,
thanks a lot.
See my heart beating
my bare chest seething.
Feelings man,
sweeeeeet emotions.
Too close for comfort?
Indecent exhibition,
such erudition?
Doubtful perdition?
So what?
Sure I get insecure,
unsure of what to do.
My approach is in the nude.
I don't mean to be rude.
I begin from within.
And yes I trip over the debris
and get lost in reverie.
That's me.
But I find a way,
over time.
Do stay,
don't mind.
Or don't
and do.
Who cares,
do you?

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Wolf im Menschenmantel

"Scheiss auf alles, isch hab die Schnauze voll!" schrie sie auf. "Sei froh, dass du kein Mensch bist!" sagte sie zum Baum durch ein tränenverschmiertes Gesicht im nächtlichen Regen auf der Landesstrasse, wo die Kühe sie bei Tag oft mit ihren Augen anstrahlen "Sind wir froh, kein Mensch zu sein!" Und die Schafe auf der Weide wissen bescheid wenn sie vorbei spaziert, "Sie tut uns nichts." Nein, denkt sie, heute nicht. "In den Nacken beissen werd ich euch bestimmt nicht," lacht sie zurück. Mensch sein, was für ein Witz manchmal! Warum tut sie sich das an, immer wieder schon seit jeher, wer weiss wieviele Leben lang. Homo homini lupus est? Lupus lumini homo est! Der Idealismus stirbt zuletzt, so kam sie aufs Mal nochmal. Mensch sein ist so geil! Aber wie doof und abartig das menschliche Gewand doch auch sein kann. Als Raubtier in der Wildniss sind die Regeln klar, im Rudel weiss jeder seinen Platz. Aber das Chaos der menschlichen Barmherzigkeit und Nächstenliebe, der Gutgläubigkeit, ja Blauäugigkeit kann die Umstände räuberischer Lebenssauger manchmal nur schwer ertragen. Sie will lieber wieder Raubtier sein. Nur gibt es kein zurück mehr. Sie hat sich ja aus bestimmten Grüden zu diesem Weg bekehrt. Weil sie an die Menschheit glaubt, weil sie sie fasziniert. Sie glaubt an das Gute in ihr. Dieses Erdlings existentielle und kreative Gestaltungsmöglichkeiten sind scheinbar grenzenlos. Des Menschenmantels Potential ist von einer ja ausserirdischen Schönheit. Atemberaubend leider nicht nur im positiven Sinne. Zurück zur gewöhnlichen Gegenwart: sie hatte einfach keinen Bock mehr. Ihre Empfindlichkeit, ihr Idealismus gingen ihr auf die Nerven und die Wut kochte in ihr gleichzeitig wieder hoch. Eine kalte Wut, wie die eines erbarmungslosen Winters auf der Eiswüste, ein jener der ihr ihre Welpen zur Speise gemacht hatte. Ein wilder Hunger kroch wieder aus einem verborgenen Loch. Einer Wölfin gnadenlose Jagd bahnte sich an. Das Jaulen des Welpenjungen war bei abnehmendem Mond nicht zu überhören. Ein Dauerregren machte die Wälder fruchtbar, den Boden nass. Der letzte Herbst vor der übersinnlichen Wende würde sie mit einer dunklen Neumondnacht bescheren um erneut zur Musik einer mysteriösen Beute zu tanzen.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Turn of affairs



Civilization breeds desperation. Why? Since the industrial revolution: carbon dioxide. Physicality can measure it. Climate has changed. Frightening things are happening. Can technology save us now? The stony knife that fed has evolved into the rifle that exterminates entire species. Can the snow machine make ice for the Antarctic? We're scared. 'Cause we got reason to be. But this ain't the first time we' scared. Remember back in the Dark Ages? There was this terrible plague that menaced to exterminate us. We were civilized then. Out of fear we turned to religion and to fanaticism and to cruelty. And not for the first time did we succumb to vehemence. Great civilizations like those of the Aztecs and the Incas...why the sanguine sacrifice? And the Romans? Why those games of death? And then, the dreadful downfalls.

Mother Earth is fuming. Mother Nature is sick and tired. Mother Love is aggrieved. Father Sun intervenes intensely. We're like a dysfunctional family as Humankind enters puberty. Capitalism is superfice. Globalization is hybridity. Indifference is sloth and comfort temptation. We seek the easy way out as we race 200 miles per hour straight towards a wall. We are so caught up in our little affairs, that the wisdom of Father and Mother won't reach us.

I still agree with Jane Goodall: there is reason for hope. We are of loving, generous origins, in spite of our carnivorous nature. We are of the river's soft rhythm that finds a path over time. We are of the lucid daylight that sheds clarity on our ills. We are of the herbs that cure ancient ails. And we are of the wind that carves beauty into stone. We are of the breath that kissed us into existence. We are of the union that through love created life. We are of the heart that makes music and of the womb that bears energy. We are of the hand that conceives, and of the eye that sees beyond physicality. We feel. We know. We just need to remember.

Montag, 8. Oktober 2012

Verliebt in einen Toten

Wo war ich als Du von der Gestalt gesprochen,
als Du die Normen des leitenden Denkens gebrochen?
Als Du die Natur geliebt
und mit ihr bei Dunkelheit durch die Nacht gewandert-
die Tiefen des Daseins entdeckend,
die Sinne über den Sechsten hinaus erweckend.

Wo war ich als Du die Wahrheiten des Lebens preisgebend
an der Theke noch ein Bier bestellt? Oder Wein oder Schnaps?
Als Deine Hand dem Tisch einen trunkenen Klaps gebend,
Dich von den Augen Deines Gesellen wendend
mit erneuten Worten – Dein Licht ihn blendend,
Du Chaos in Ordnung gebracht?

Wo war ich als Du die Haare einer Muse riechend,
Deine Kraft aus gesellschaftsfreien Löchern kriechend,
Du neue Wege geschafft?
Und den Narren mit stillem Neid bewundert.
Und Du über Dich selbst gelacht oder geweint?
Als ich Dir sagen wollt unsere Seelen sind vereint.

Wo war ich als Dir der Knopf vom Mantel niederfallend
Du die nächsten Zeilen verfasst?
Als Du Deine Menschlichkeit gelebt
und nach anderen Ebenen gestrebt.
Als Du die Schmerzen des alternden Körpers tragend
Deinen Glanz in Materie übertragen.

Wo war ich als Du im Strom des Bewusstseins versunken?
Als Dich die Leidenschaft des lebendigen Leibes quälend
Du Schönheit mit Fakt vermählt?
Als der Fluss Deine Füße genässt
und Du metamorphosend von der Brücke gesprungen.
Mit welch letztem Gedanken bist Du ertrunken?

Wo war ich Geliebter als Gott Deine Wange geküsst?
Als der Tod sich langsam an Deinem Atem beglückt?
Wartend war ich
in der Zukunft lauernd
Deine Abwesenheit zutiefst bedauernd...

N.M.P.


Sonntag, 7. Oktober 2012

The Egg

"As I stare at the eggs before me, I try to perceive the potential that is contained within each one. It strikes me that an egg is a most remarkable phenomenon, so commonplace, so famliar, and yet sublime. Pleasing to look at and sensual to hold, it is one of those perfect creations of nature that is disarmingly simple from one point of view and staggeringly complex from another. Even the chicken egg, refrigerated and sterile, reminds us of something precious as we cradle it carefuly in our hands.
     A living egg, with its warmth, its purity, and its sleeping potential, is a wonder. Who has not had the experience of peering down on the nest of a bird and being shocked by the sight of this uncanny perfection contrasted with the rough fabric of the nest?
     An egg is a mechanical device used to transport and protect a living embryo. It is an architectural exercise in the conservation of space and in structural integrity. It is a vehicle for traveling down the fallopian tube and eventually out into the cold hard world, and a vehicle for traversing time - a time machine that can reconcile twenty million years in only twenty-eight days.
     There is a wonderful principle in evolutionary biology known as Haeckel's biogenetic law that is stated simply: Ontogeny recapitulates phylogeny. That is, every oganism must retrace its evolutionary development from a one-celled organism to its contemporary manifestation as it develops from fertilization to birth. Although an oversimplification, this concept has valid applications. As an embryo develops, it begins with simple mitosis - one cell dividing into two. There is then a predictable progression through stages, each of which represents a rung on the phylogenetic ladder. A fetal pig will pass through successive developmental stages whereby it will share features with and be scarcely discernible from the fish, the amphibian, the reptile, up the evolutionary path to a stage representing its primitive mammalian ancestry. Only then will it begin to find its particular biological identity as a pig. Up to that point it is bound to revisit each ancestral stage of its development.
     This principle, of course, holds us biologically accountable, as well. Evolutionary development is a process of building on existing attributes, not of starting from scratch. Every structure in our body from our skeleton to our DNA serves as testimony to this principle. We are a walking paleontological repository. This is why the skeleton of a frog laid next to that of a man, with the exception of size is bone for bone very much the same - a quantitative difference only. We are a frog run amock. We have to biologically retrace our steps through antiquity every time one of us is conceived."

Joe Hutto, 1995
Illumination in the Flatwoods
Drawing by Joe Hutto


Freitag, 5. Oktober 2012

Nevolution

"Why does he call it the descent of man?" she wondered as she found her way back to him after having rejected him first, of course, long ago. It seemed to be in her nature: Zurückweisung, sometimes unüberlegt. Her path was paved with failures and rejections, with descending slopes. These seemed to precede upward swings. She pictured a two-dimensional line viewd from the side going up and down. She supposed it might be relative to the point of view. Then she imagined looking into a spiral from the center in which some points swung from left to right and vice versa; not straight, but rather in a roundabout swing, one that moves forward, not a circling in place like that of a carrousel, but rather a cyclical spiralling montaña rusa, Achterbahn perenne, roller coaster ride, existential russian roulette, cosmic tide, ebb and flow, hin und her around it goes: the nexistential carnival show.

"It's an ascent!" She'd proclaimed. "What would he know, so many a moon ago?!" For hadn't we evolved ever so upwardly, making sacrifices to hold our heads high on a pair of bipedal thighs, something we did with pride? And then, she learned of another one who spake of a great fall which rendered us back at square one in order to evolve all over again. A descent of man to reach new heights in ascending to other planes of awareness after retracing all the evolutionary steps taken thus far. She began to reconsider her previous judgement of the man. Perhaps she owed him an apology, she considered for an instant. No, she decided, for doubt was the way of her path-finding. She'd be true to her own steps.

Suddenly, she understood why she had rejected this one in particular, and many more like him. She'd done so with an innate skepticism. She'd pushed herself as far away as possible. She'd dismissed them on the premise of: "And how do his theories apply to me? What can they teach me about the ordinary struggle of my day to day?" After all, what could a man like that possibly know about being a woman at the turn of the twenty-first century, a man from over a hundred years ago or more?

Wiseacre

The fool walks alone.
Ignorant souls pursue only their own.
While the patient weep rain,
the angry wince in disdain.

Folly chokes on its cheer
and oblivion drowns in its fear.
Love believes its own lie.
Grief is deaf to its cry.

Truth breathes air of dispair.
Beasts go back to the lair.
Idiots don't see the danger
in being a stranger
as they walk in they valley of selfish affairs.

Givers lose gain.
Takers feed on what's hard to obtain.
While the ancient seek life,
the litter evinces its strife.

Reason commits treason
and mind is unkind.
Death is true to the living,
senescence unforgiving.

Freedom is vain,
eternity plain.
And Bliss
refuses to miss
that last kiss
before going insane.

N.M.P

Realidream

Somehow the brain makes no distinction between dreamt and lived experience. I can say that my own memory frequently can't tell apart dream from so called "reality". It's like I exist on two existential plains, at least. I recall a physicist very well who explained to me on a parking lot once, how there are various dimensions, that I found myself between two right then. I was dreaming. Yet there was something so real about him, especially about the insight he shared.

Some psychoanalysts may attribute the various characters and places to protagonize a dream to the self. Quite simply, they may claim that fears, insecurities, complexes, desires and the like manifest themselves in the symbolic intricacies of reveries. As of late, I find the egocentrism of such notions quite tiresome. As if extra self phenomena could have no place within. As if the self was a place of isolation, exclusion and estrangement towards the world that surrounds it, the universe upon which it truly depends, the cosmos that nurtures it, that gives it life.

On another occasion an ayurvedic physician stressed for me to remember that "everything is an illusion." I was awake, though I recall as if it were a dream. In memory there isn't a difference between him as he sat in his office across the desk from me and the physicist who spake to me between a parked car and the hole in the ground we'd just come out of. Never got around to ask the physician: if everything is an illusion, then what is real?

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der Urklang

Das Herz pocht-pocht, pocht-pocht. Die Seele horcht. Und wenn der Verstand nicht mehr gehorcht, dann kriegt der Urklang die Krise. Dieser Riese, die Musik die uns sanft in den Schlaf wiegen kann, der unaufhörliche Herzschlag in der Mutter der uns das Leben versichert und uns dessen vergewissert, daß wir geborgen sind. Der Urklang: Herz, Liebe, Musik.

Das Herz ist mehr als nur ein lebenswichtiges Organ. Es wird auch metaphorisch als menschliches Gefühlszentrum verstanden. Es ist der Menschheit Bewusstsein über die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit des sinnlichen Lebens. Im Herzen halten sich Freunde auf, wie der Altruismus und die Humanität, die Nächstenliebe und das Mitgefühl. Es geht vor allem darum, das Leben zu bewahren, indem man es liebt. Ein modus vivendi und modus supervivendi, wie die Gewalt, die seit jeher auch der Menschenart elementaler Bestandteil repräsentiert. Im Herz schlägt es schneller wenn ich mich verliebe, liebe und Liebe spüre, sodaß die Brust wohlwollend erwärmt werden, dieses Kitzeln in die Wangen steigen und meinen Mund zu einem Lächeln verziehen kann. Das Herzklopfen schlägt zum Beat des Urklangs, die Liebe ist seine Melodie.

Liebe, was ist das? Wird heute die Liebe als eine Selbstverständlichkeit empfunden? Als ein „es gibt sie ja gar nicht“ oder ein „sie passiert einfach“, oder als etwas worüber es weiterer Gedanken nicht bedarf, vor allem auch weil es sich ja um Gefühle handeln könnte, Emotionen und derer Unvernünfte. Diese gehören nicht in einen Diskurs über Staat, Politik und moderne Gesellschaft. Vielleicht zu einem religiösen Diskurs, aber diese sind ja oft so emotional geladen, so unvernünftig, daß wir sie nicht auf unserer Party wollen, und schon gar nicht beim Regieren. Liebe? Da kriegt die Vernunft ja eine Krise! In die Wirtschaft passt sie vielleicht, im Spiel um Kapital, als brauchbares Werkzeug für emotional gesteuerte Werbekampagnen, Produktverkäufe und dergleichen. Ist das die Liebe, von der man das Herz flüstern hört? Liebe ist doch keine angemessene Variabel für eine wissenschaftliche Arbeit, kein Kriterium für ein Argument, sie taugt auch kaum für ein Experiment! Liebe, was ist das? Sie ist kein Engel, keine Jungfrau, kein bärtiger Mann auf Wolke 7, keine Aphrodite. Sie ist einfach, wie die Gewalt einfach ist, wie der Schatten und das Licht. Die Gewalt, zum Beispiel, ist eine zerstörerische Kraft. Die Liebe ist eine verbindende, schöpferische Energie. In den Worten von William Blake: „Ohne Gegensätze gibt es keinen Fortschritt, Anziehung und Abneigung, Vernunft und Energie, Liebe und Hass, sind notwendig für das Dasein des Menschen,“ wird klar, daß Gegensätze einfach vorhanden sind. Dank dieser hat der Mensch eine Wahl.

Der Mensch, was ist das? Der Mensch ist ein bis zur Kleinigkeit entwickeltes Wesen, seines Daseins bewusst. Dieses Bewusstsein gehört zur Evolution, und ist Urklang. Es führt uns den zarten Puls des Lebens vor Augen. Der Mensch ist ein irdisches bipedales Biest. Ein Zweibeiner mit aufrechtem Gang, einem frei beweglichen Daumen der für seine Hand die Welt bis ins Kleinste greifbar macht, und einem Sprachorgan der unverwechselbare Klänge zum Ausdruck bringt, Lieder des Daseins. Der Urklang ist ein durch Masken schauen, alle mit dem gleichen Auge. Er ist in verschiedenen Schriften schreiben, alle mit der gleichen Hand. Er ist einfach schauen, schreiben...beten, essen, trinken, fühlen, lieben, bauen, arbeiten, denken, alle mit dem gleichen Gehirn. Der Urklang lebt im Herzschlag derer die irdische Luft atmen, im ewigen Strom der Flüsse, und im vorbeiziehenden Wolkenbild.

Phänomene wie Verstümmelung der natürlichen Gestalt, Schönheitswahn, frivoles Herumschnippeln and der Schale, Hunger im Überdruß, Fressen-dann-Kotzen, systematische Gewalt, institutionalisierter Größenwahn, Habgier, blinde, unüberlegte Massenproduktion und absichtliche Ausbeutung für Profit sind ganz schlimme Symptome einer Krise des Urklangs. Kriegerei, Völker- und Erdvergewaltigung, Mitmenschenschlachterei pflastern den Weg des menschlichen Schicksals. Darf der Mensch sich für ein Leben der Liebe entscheiden, indem er fürsorglich und rücksichtsvoll für seine irdische Existenz kämpft, im Einklang mit seinen Urbedürfnissen und derer seiner irdischen Artgenossen sowie derer ihrer Umwelt? Die Liebe ist bedingungslos, sie verbindet. Liebe ist was uns bewahrt. Ein liebloser Mensch ist ein trauriger Mensch, ein einsamer Mensch – irgendwie nicht ganz vollkommen. Aller Reichtum ist ungenügend für des Menschen Herzensglück. Die Geborgenheit die man im Mutterleib als selbstverständlich erfährt, muss man in der Welt auf eigene Faust finden. Warum die zerstörerischen Geister beschwören anstatt der liebenden? Es geht ja gar nicht um ein Warum, sondern um das Wasist, und das Wasmachtman diesen Umständen entsprechend. Wie entscheidet man sich? Haben unsere Vorfahren denn nicht so hart gekrampft, sich großzügig vermehrt, Leid erlitten, Epidemien, Kriege und Katastrophen überlebt, damit wir es besser haben mögen? So wie es die Eltern jeder Generation aufs neue tun, ihr bestes geben, was auch immer das sein mag.

Das Lied von Michael Jackson Man in the Mirror, der Mann im Spiegel, spricht eine für all zugängliche Lösung an, nämlich die, den Wandel bei sich selbst anzufangen. Dieser Schritt bedarf des Willens sich seiner Selbst bewusst zu werden. Der Wille steht im Zentrum der Entscheidung. Jedes Lebewesen ist mit einem freien Willen ausgestattet, vom subatomischen Gen bis zur hochentwickelten irdischen Gestalt. Dieser eigene Wille ermöglicht den Wandel – ob nötig, erwünscht oder wilkürlich. Zuerst war das Ei, zweifellos. Das Huhn ist schon Huhn, daran kann es nichts mehr tun. Aber das Ei, das ist frei. In ihm geschieht die Evolution, und der Wandel. Die Adaption, die Variation und die Mutation geschehen dort auch. Es hat all die Information zum SEIN. Das Huhn ist einfach Huhn. Wasauchimmer kann das Ei sein – auch Huhn. Im freien Willen liegt der Wandel.

Der Urklang ist eine Energie, ein Fluss des Daseins, eine Kraft, eine Lebensquelle, unter vielen. Wie dem Maler unzählige Farben zur Verfügung stehen damit er sein Werk gestalten kann, stehen für den Menschen unzählige modi vivendi bereit. Die Dinge sind einfach, unabhängig eines Urteils über Gut und Böse. Die Moral ist eine Wahl. Ein Erdbeben, ein Tsunami haben zerstörerische Kraft, sind aber nicht böse. Sie können für den Menschen Umstände anrichten, die von Tod, Leid, Elend, Angst, Not und Trauer befleckt sind. Es gibt eine zerstörerische Energie, die mit ihrer unvernünftigen, gewaltigen Wucht gnadenlos den Wandel herbeizwingen kann. Der Krieg ist eine vom Menschen angetriebene, verwirklichte zerstörerische Kraft, die das gleiche anrichtet. Ein Krieg allerdings liegt in des Menschen Hand, für Naturkatastrophen kann er nichts. Die Welt ist mehr wie ein Mutterleib für den Menschen, als ein für ihn ungewisser, scheinbar unendlicher und mysteriöser Raum. Die globalisierte Welt bringt alles Irdische in unmittelbare Reichweite, und bringt alle auf einen Haufen. Wir rücken einander näher und näher. Erstmal aus Platzmangel, wir sind mittlerweile so viele! Schaut in den Städten wie wir uns hochtürmen. Man kann dem Nachbarn nicht mehr so leicht den Rücken zukehren. Ihn zu erschlagen nützt auch nichts mehr. Das tut sowieso immer wider die Natur. So schöpft auch die Vernunft aus dem Brunnen der Liebe. Wenn Verzweiflung herrscht, macht sie Hoffnung, wenn Leid befällt Trost. Der Mensch will wissen, er ist voller Fragen, die eine Antwort brauchen. Auch wenn er es nicht sagt, der Mensch fragt. Gibt man ihm eine Antwort, wird er glauben.

Mögen die Menschen sich der Liebe bedienen, sich des Urklangs besinnen!

Der Urklang ist im Geiste, dichtend, Schönheit errichtend, Kunst gestaltend, denkend, liebend, zeichnend, malend, Marmor schlagend, Steine tragend, für Jemand sich sorgend, den Toten begrabend, helfend, den Alten sich verbeugend, dankend den scheinbar ewigen Fluß des Lebens bezeugend. Der Urklang ist im Herzschlag und im Blutrausch, im Gesang, im gesprochenen Wort, in den Urlauten beim Essen und Trinken, beim Kacken und Pinkeln, beim Schlafen und Wachen, beim Weinen und Lachen, beim Liebe machen. Schmatz, knutsch, graul, schnarch, schnäutz, seufz, speutz, hüstel, kicher, quietsch, knacks, schwabbel, bimmel, knirsch, klatsch, schluck, knister, keuch, schlürf, rülps, kratz, stöhn, mampf, humpf, jaaaaa, oooo, uuu, aaa. Menschliche Musik die dem Geist Geborgenheit verleiht während er im irdischen Körper verweilt!

Hörst du den Urklang?


N.M.P.
Berlin, 2010

Physical Scholarship* and Sleepy Glutes

Life’s circumstances provided two unexpected opportunities this week, which furthered my physical-philosophical study in significant ways. A...